Es kann Depression, Angst, Erschöpfung, sozialer Rückzug oder auch ein anderes psychisches Problem sein.
Irgendwann ist in Ihrer Psyche aufgrund einer psychischen oder physischen traumatischen Erfahrung diese Symptomatik entstanden. Unter Trauma verstehe ich in diesem Zusammenhang alle belastenden Erfahrungen und Erlebnisse, die zum Zeitpunkt ihres Entstehens von der Psyche aus verschiedenen Gründen nicht integriert werden konnten. Es müssen keine Traumata im Sinne des ICD-10 Klassifikationssystems sein.
Ihr Körper-Geist-Seele-System speichert alle Erlebnisse und Eindrücke. Alle großen und kleinen Traumata wurden einmal (meistens in der Kindheit), um Ihnen ein weiteres reibungsloses Funktionieren zu ermöglichen, ins Unterbewusstsein verdrängt. Werden diese Blockaden im Laufe der Zeit nicht verarbeitet, können sie unter der Bewusstseinsschwelle mit großem Energieaufwand auch über Jahrzehnte hinweg aufrechterhalten werden.
Im Körper ist dies sowohl auf der neurochemischen als auch auf der biochemischen Ebene beobachtbar. Diese Muster sind auch im mentalen Bereich, den Emotionen und im Verhalten sichtbar. Sie erleben dies als Energiemangel, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Gereiztheit, Angstzustände, einschränkende Glaubenssätze, Selbstsabotage, fehlende Motivation usw.
Wenn ein äußerer oder innerer Reiz (visuell – Bild, akustisch – Klang oder ein anderer) Erinnerungen an die gespeicherten Inhalte in Ihnen auslöst, wird eine Alarmbereitschaft (Stressreaktion) im System ausgelöst. Sie reagieren plötzlich mit Angst, Panik, Traurigkeit usw., auch wenn Sie keinen bewussten Auslöser dafür identifizieren können und auch wenn Sie WISSEN, dass ein solches Verhalten keinen Sinn macht.
Sie unterliegen offensichtlich dem Automatismus Ihres autonomen Nervensystems, das Sie durch WOLLEN nicht wirklich beeinflussen können.
Und obwohl diese Funktionsweise der Psyche sehr belastend sein kann, ist ihr Ziel lediglich, uns vor ähnlichen traumatischen Erfahrungen zu bewahren.
Das Problem besteht einerseits darin, dass das, was einst dazu diente, Ihre Existenz zu schützen, heutzutage in den meisten Fällen nicht mehr relevant ist. Als erwachsene Person könnten Sie beispielsweise problemlos Situationen meistern, in denen Sie sich als Kind klein und machtlos gefühlt haben. Es geht aber nicht, weil Sie in solchen Situationen noch immer die gespeicherte Emotion des Kleinkindes spüren.
Andererseits ist unser Stresssystem recht einfach gestrickt. Es ist nicht in der Lage, zwischen emotionaler Bedrohung und physischer Gefahr zu unterscheiden. Daher versucht es auch bei emotionalem Stress, die bewährten, lebensrettenden Mechanismen auf körperlicher Ebene einzusetzen. Weitere Informationen dazu finden Sie in meinem Blogartikel über Stress.
Auch wenn Sie eine starke Motivation zur Veränderung haben, werden Ihre Bemühungen auf mentaler und Verhaltensebene nur langsam Wirkung zeigen. Ratschläge wie „Reiß dich zusammen“ oder „Du sollst dich auf andere Gedanken bringen“ werden die unterbewussten Prozesse, die autonom (also unabhängig von Ihrem Willen) ablaufen, nicht wirklich aufhalten.
Durch Maßnahmen zur allgemeinen Stressbewältigung wie Schlafhygiene, Sport, Atemtechniken und Entspannungstechniken können die Symptome etwas abgemildert und über einen bestimmten Zeitraum unter Kontrolle gehalten werden, was bereits ein großer Fortschritt ist. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress bleibt jedoch gering, was sich bei der nächsten stressauslösenden Situation schnell bestätigt.
Meiner Meinung nach liegt die Lösung bei vielen psychischen Störungen darin, gezielt mit den Themen zu arbeiten, die Stressreaktionen hervorrufen (weil sie das zum Vorschein bringen, was im System bereits gespeichert ist). Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, in unserer Vergangenheit zu wühlen oder uns mit Familiengeschichten zu beschäftigen.
Als Ausgangspunkt dient das, was aktuell vorhanden ist und als belastend empfunden wird. Das bedeutet, dass wir uns mit den Themen auseinandersetzen, auf die wir mit Stress (Angst, Unwohlsein, Traurigkeit, Rückzug usw.) reagieren. Die Arbeit besteht darin, die im Körper gespeicherten Stressmuster aufzulösen, die mit dem jeweiligen Thema in Verbindung stehen. Da emotionale Zustände auch als körperliche Empfindungen spürbar sind, können wir die darin gespeicherte emotionale Ladung aufspüren und auflösen. Unterstützend wird hier das Meridiansystem (Energiebahnen) des Körpers genutzt, das auch bei Akupunktur und Akupressur Verwendung findet.
Denk- und Verhaltensänderungen, die auf dieser Grundlage aufbauen, werden schneller Früchte tragen, da sie nicht mehr von den negativen unterbewussten Mustern behindert werden. Um es bildhaft auszudrücken: Wenn alle Systeme (Körper, Geist und Seele) gemeinsam arbeiten, kann eine gewünschte Veränderung viel leichter erreicht werden.